ZapMaster-Forum

Hallo, zusammen!

Ich starte hier mal einen neuen Thread rund ums Thema DVB-T2.
In Österreich wird gerade kräftig von Standard-DVB-T auf DVB-T2 umgestellt, und Deutschland wird in wenigen Jahren folgen.
Nur, was ist nun eigentlich DVB-T2? Kann der LaSat DVB-T2-Receiver alle Sender empfangen?
Antwort: Nein, das geht nicht uneingeschränkt.
Grund: Innerhalb der DVB-T2-Standards gibt es unterschiedliche Normierungen, was Verschlüsselung, Modulation, Ton und Datenkompression angeht.

Verschlüsselung:
Hier ist Österreich Vorreiter, dort wird wird alles von SimpliTV grundverschlüsselt. Das Verfahren heißt Irdeto CCA. Zum Entschlüsseln gibt's CI+ Module, die legal nur in Österreich betrieben werden dürfen.

Modulation:
Im DVB-T- bzw. DVB-T2-Standard sind etliche Modulationsarten enthalten. Bei DVB-T gibt's QPSK, 16-QAM und 64-QAM. Bei DVB-T2 zusätzlich 256-QAM. Die Modulationsart gibt an, wie viel Zustände das digital modulierte Signal gleichzeitig übertragen kann. Je höher die Zahl, desto mehr Zustände gleichzeitig, aber auch desto störanfälliger das ganze.
Ich bin mir nicht sicher, ob es damit zu tun hat, jedenfalls habe ich vor der österreichischen DVB-T-Umstellung am 5.5.2015 noch einwandfrei UHF Kanal 21 empfangen können, jetzt zeigt der DR-HD433SCT zwar viel Signal an, jedoch bleibt er gelockt, C/N Anzeige ist Null und gefunden wird nichts.
Neben der Modulation spielt auch noch die Fehlerkorrektur eine Rolle, die der Receiver unterstützen muss.

Ton:
Hier geht seitens Österreicher gar nichts mehr, auch wenn es gelungen sein sollte, mittels SimpliTV CAM Moduls die Programme zu entschlüsseln: In Österreich werden alle DVB-T2-Programme ausschließlich mit Dolby Digital Plus gesendet. (Übrigens ist auch eine Tonspur bei Servus TV in diesem Standard, hier kann man testen...). Ausweg: Ton "raw" ausgeben, wenn der angeschlossene Fernseher dann Dplby Digital Plus kann, tönt es wieder.

Datenkompression:
Damit ist die Datenreduktion gemeint, die nötig ist, überhaupt so viel Bild über die Fernsehkanäle zu bringen. Während DVB-T in MPEG2 sendet, wird bei DVB-T2 üblicherweise MPEG4 eingesetzt (= H264). Und jetzt kommt der Haken: In Deutschland ist ein Nachfolgestandard namens H 265 geplant, der nicht mit MPEG4 und damit auch nicht mit vorhandenen DVB-T2-Receivern kompatibel ist!

Summa summarum ist der Stand derzeit so: in Österreich SimpliTV Receiver nötig, der kein H 265 kann, und in Deutschland ein H 265-Receiver. Österreichische Grenzanlieger brauchen dann wohl zwei Geräte.

So, das wärs mal zum Start des Threads.

Viele Grüße, Rainer

Rainer Specker hat geschrieben:[...] Summa summarum ist der Stand derzeit so: in Österreich SimpliTV Receiver nötig, der kein H 265 kann, und in Deutschland ein H 265-Receiver. Österreichische Grenzanlieger brauchen dann wohl zwei Geräte.

Soviel zum Thema "Überallfernsehen"...

@Rainer Specker: Schöner Beitrag!

Zum letzten Absatz:
Ich gehe davon aus, daß die in Deutschland notwendigen H.265/HEVC-Receiver abwärtskompatibel zu H.264/MPEG-4 AVC sein werden.

Weiterhin gehe ich davon aus, daß die deutschen Privatsender verschlüsseln werden.

Wer also in Grenznähe alles sehen möchte, braucht dann einen Receiver mit H.265 und 2 CI-Plus-Schächten. Schöne neue Fernsehwelt...

Hallo, zusammen!

Danke, polar!

Ja, mit Sicherheit werden die Geräte abwärtskompatibel sein. Stimmt, mit zwei CI-Schächten könnte auch ORF-Empfang möglich sein, also doch nicht zwei Receiver nötig.

Das folgende betrifft den Pollin DR-HD433SCT und möglicherweise weitere TVB-T2 -Receiver.

In meinem Artikel oben habe ich vom Problem geschrieben, dass mein Receiver auf UHF Kanal 21 gelockt bleibt

Rainer Specker hat geschrieben:Ich bin mir nicht sicher, ob es damit zu tun hat, jedenfalls habe ich vor der österreichischen DVB-T-Umstellung am 5.5.2015 noch einwandfrei UHF Kanal 21 empfangen können, jetzt zeigt der DR-HD433SCT zwar viel Signal an, jedoch bleibt er gelockt, C/N Anzeige ist Null und gefunden wird nichts.

Einen Hinweis auf das Problem habe ich im Thread zur Firmware gefunden ( http://lasat.de/phpBB/viewtopic.php?f=1&t=1328&start=75 ). Allerdings brachte es nichts, einfach nur die Sender auf diesem Kanal zu löschen, oder alle Sender über DVB-T, so wie es beschrieben war.
Klar, vor den Tests habe ich die Senderliste nochmal auf USB-Stick gesichert . Hier nochmal die Vorgehensweise, wie das geht:
Senderliste auf USB-Stick speichern:

• Receiver aus
  FAT32 formatierten USB-Stick am besten am PC mit neuem Unterordner für die Senderliste versehen
  USB-Stick an den USB-Anschluss ran
  Receiver einschalten
  Taste "Archive" drücken
  Ordner für die Senderliste auswählen
  dann "LIST", um die Senderliste zu speichern. Warum auch immer, ich musste die Taste zweimal drücken.

Nun sollte die Datei ChannelList.lis im vorher gewählten Ordner erscheinen.

Zurücklesen lässt sich die Liste ganz einfach, indem man die ChannelList.lis im Datei-Explorer des Receivers auswählt. Er speichert die Liste und bootet neu.
Achtung: Das Laden von Listen anderer Receiver kann zu Problemen führen, da in der Liste auch hardwareabhängige Dinge gespeichert sind! Also unbedingt!!! die Original-Liste vorher speichern, bevor experimentiert wird!

So, nun zm eigentlichen Thema:
Es gelang mir nicht, durch Löschen aller DVB-T-Sender einen erfolgreichen Sendersuchlauf auf den Kanälen 21 und 55 durchzuführen. Im Bodenseeraum bzw. bei Empfang vom Pfänder sind auf diesen Kanälen die österreichischen MUX B (K. 21) und MUX C (K. 55).
Einen Werksreset durchführen und komplett alle Sender neu anordnen wollte ich nicht, da ich die Liste auf ca. 140 Programmplätzen sortiert habe.
Also überlegte ich einen Workaround:
Hier in der Gegend gibt es keine DVB-T(2) Sender im VHF-Bereich. Von den VHF-Kanälen werden hier die meisten für DAB genutzt.
DAS FOLGENDE BITTE AUF EIGENE GEFAHR DURCHFÜHREN, unbedingt die ursprüngliche Senderliste dazu aufbewahren, falls was schief gelaufen ist!
Nun, im Senderlisteneditor, der für den PC erhältlich ist, kann man Transponder editieren.
Nun habe ich einfach nachgesehen, welche Frequenzen die beiden gewünschten Kanäle haben, und diese dann zwei "Kanälen" im VHF-Bereich zugewiesen. Achtung: Auch die Bandbreite muss dabei von 7MHzauf 8MHz umgestellt werden!
Der Receiver arbeitet intern mit Transpondernummern, bei DVB-T wird diesen Nummern eine Kanalnummer (nicht editierbar), eine Frequenz und eine Bandbreite zugeordnet (letztere beide sind editierbar). So kann man also erreichen, dass bei Einstellen des VHF-Kanals 5 mit der modifizierten Liste die Frequenz und die Bandbeite des UHF-Kanals 21 genommen wird. Kanal 5 selber ist so nicht mehr erreichbar.
Die so manipulierte Liste muss wieder als ChannelList.lis auf den Stick zurück geschrieben werden, um sie dann wieder in den Receiver zu lesen.
Die Sender sollten alle so gespeichert sein wie vorher, nur die Frequenz- und Bandbreitenanzeige in der Transpondersuche sollte bei den geänderten Kanälen die neuen Werte anzeigen.
Ein Sendersuchlauf sollte dann funktionieren (nicht vergessen, "verschlüsselt" auf ja zu stellen).

Was ich mit der ganzen Aktion erreichte?
Nun, der Sendersuchlauf klappte, verschlüsselte Sender werden eingelesen, sie bleiben verschlüsselt. Die EPG-Informationen und Infos zu Bild und Ton können angezeigt werden.
Nur ein Sender, "Ländle TV", ist offenbar nicht verschlüsselt, ihn konnte ich nach der Aktion frei empfangen!

Vielleicht kennt jemand einen einfacheren Workaround. Jedenfalls weiß ich nun, dass ich zumindest die Österreicher empfangen könnte, wenn sie denn nicht verschlüsselt wären. Und kann wieder Ländle TV schauen...

Alles Gute und viel Spaß beim Probieren, wie gesagt, auf eigene Gefahr.

Rainer

Wäre es nicht einfacher einfach die Programmliste zu löschen und statt einen kompletten Suchlauf nur jeweils einen manuellen Suchlauf auf den bekannten/gewünschten Frequenzen durchzuführen?
So mache ich das immer da bei einem kompletten Suchlauf hier bei mir zuhause immer die falschen Kanäle in der Programmliste landen.

Hallo, Loger!

Ja, der eigentliche Sinn meiner Litanei ist wohl etwas untergegangen...
Eben wollte ich ja nicht den ganzen Sendersuchlauf durchführen, sondern nur neue DVB-T2-Sender einlesen, die nun auf Kanälen senden, wo vorher in Standard DVB-T gesendet wurde.
Und genau da hat mein Receiver einen Bug: Ohne Werksreset geht das nicht, egal, wie viel ich zuvor lösche, oder ob ich Einzelkanalsuche oder eine vollständige Suche durchführe.
Somit brauchte ich den Workarond, um eben meine bisherige Senderliste zu behalten.

Viele Grüße,

Rainer

Ich will wirklich keinen Blödsinn posten, aber es könnte durchaus passieren, daß im Grenzgebiet zu Deutschland einige DVB-T-Standorte auf österreichischer Seite in H.265 senden werden - und offen. Wenn man mich nicht verklapst hat (ich nahm das zuerst wirklich an), dann wäre dies in Erwägung gezogen worden, nachdem es auf deutscher Seite massiv Streß gegeben hätte wegen des nicht-mehr-Empfangs. Ich kanns immer noch nicht glauben, aber meine Quelle ist bei sowas eigentlich sehr seriös. Diese Ausstrahlung wäre dann faktisch wiederum nur für Deutschland...

Warten wirs ab...

Hallo Rainer,

mach zuerst ein Werksreset und danach einen neuen Sendersuchlauf. Danach sollten alle DVT-2 Programme von simpliTV empfangbar sein. Bei mir hat es auch erst mit Werksreset funktioniert.