Hallo,
im Juni findet ja die Analogabschaltung im Kabelnetz von Unitymedia in BW, NRW und Hessen statt. Wie wir dieses Thema hier im Forum gesehen?
Wird man - sofern notwendig - eher auf die UM-eigenen Geräte zurückgreifen oder sucht man nach Alternativen oder nutzt man gar die Gelegenheit und wechselt auf SAT-Empfang?
Schöne Grüße!
LC
Analogabschaltung Unitymedia Juni 2017
Moderator: LaSAT
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Re: Analogabschaltung Unitymedia Juni 2017
Sehr schwierig zu beurteilen. Kenne zwar niemanden mit Unitymedia-Anschluss, aber was andernorts passiert, ist ja vielleicht auch interessant.
Ein Nachbar (über 70) von mir in Berlin hat Vodafone/KDG-Anschluß und einen 60"-Philips (im 17-qm-Plattenbau-Wohnzimmer...). Bislang mit KDG-Karte im KDG-Modul. Lief alles. Nun hat er sich den Vodafone-Receiver mit 4-fach-Tuner zugelegt, ohne Not. Er nimmt nichts auf und ein Tuner genügte immer. Aber das Gerät war halt in irgendeiner Vertragsverlängerung dabei und sah modern aus und "4" klingt besser als "1" (Tuner). Immerhin läuft alles per HDMI-CEC über eine Fernbedienung, er hat sich beim Komfort nicht verschlechtert, eher sogar verbessert, denn die Humax-Fernbedienung der Vodafone-Kiste ist weitaus angenehmer als das Philips-Ding.
Ebenfalls in Berlin schauen eine 80-jährige Dame (Jura-Professorin) und ihr eine Etage tiefer wohender Sohn (Dr. jur.) mit einem 42er Philips das alte DVB-T. Ein Bild zum Davonlaufen... nun kommt DVB-T2 und der interne Tuner bringt es natürlich nicht. Mein Vorschlag: Sat, da Eigenheim und Antennenmast ohnehin auf dem Dach. Ungeerdet und ohne Blitzschutz zwar, aber das ist er auch jetzt schon seit Jahrzehnten und nem Blitz ist es egal, ob da noch eine Schüssel dran ist oder nur die alten Yagis. Nein, kategorisch abgelehnt. Es muss DVB-T2 sein, sie wollen keine Installationen am Haus. Da half auch der Verweis auf den internen S2-Tuner des TVs, den damit unkomlizierten Betrieb und die noch freien Privaten in SD nichts, nun habe ich ihnen einen TechniSat DigiPAL gekauft, war für 78 EUR im Angebot.
Eine Nachbarin meiner Eltern (ca. 70 damals) schaute nach der weitgehenden Analogabschaltung im regionalen Kleinkabelnetz (Thüringen) 2012-2013 ein Jahr lang geduldig die 3 verbliebenen analogen Programme (Das Erste, ZDF, MDR). Danach kaufte sie nicht etwa einen neuen TV, sondern schloss einen Komplettvertrag mit Kabel Deutschland ab, weil ihr die Verwandten aus der Innenstadt den "guten Rat" dazu gaben ("da sind alle Programme drin"). Ich konnte den Vertrag noch stornieren lassen - sie hatte nichtmal eine Hausverkabelung ab KDG-Übergabepunkt. Ein nuer TV am alten Kabelnetz und alles läuft problemlos über den internen DVB-C-Tuner. Der TV hat sich gemessen am KDG-Monatsentgelt bereits amortisiert.
Was nun bei kompletter Analogabschaltung bei der Unitymedia passieren wird, ist spannend, aber für mich nicht vorhersagbar. Laut Digitalisierungsbericht häufen sich in den "immer-noch-analog-Haushalten" Senioren, geringe technik-Affinität und geringe Monatseinkommen.
http://www.die-medienanstalten.de/filea ... eutsch.pdf
(ab Seite 29)
Seite 38/39: 82% Digitalisierung im Kabel erreicht, NRW und BaWü knapp 84%, Hessen 85,5%.
Seite 40: Digitalisierungsgrad bei Unitymedia 86,2%
Seite 40: es dürfte zahlreiche Haushalte geben, die analog schauen, weil sie nicht wissen, dass ihr Fernseher DVB-C an Bord hat und die relevanten Programme alle FTA sind.
Seite 40: Analoge Kabelhaushalte mit vergleichsweise geringer Kaufkraft, viele Rentner, aber auch Auszubildende (erste eigene Bude oder WG, wenig Geld)
Unitymedia wird gewiss massiv Werbung für ihre Geräte fahren. Wer bei Technik nicht durchblickt, könnte schnelles "Opfer" davon werden.
Sat-Empfang fällt für viele Bewohner von Mietwohnungen weg. Eher könnte in den Metropolen DVB-T2 attraktiv werden, die Öffis kostenlos, die Privaten für weniger Geld als ein Unitymedia-Vertrag. Das ganze passiert aber vermutlich nur in den Haushalten, die keine Internet-Leistungen von der Unitymedia beziehen. Sowas bindet dann doch schon stark und man nimmt das TV halt mit.
Ob es bei der Unitymedia so etwas gibt wie bei der TeleColumbus, bei der Wohnungsanschlüsse, die über die Nebenkosten abgerechnet werden, ein Strukturfilter vorgeschaltet bekommen, das 5 oder 7 analoge TV-Kanäle durchlässt und alles andere sperrt, weiß ich nicht. Falls ja, muß die Wohnungswirtschaft erstmal entsperren lassen, bevor überhaupt was geht in diesen Haushalten. Und das Modell funktioniert dann generell nicht mehr.
Wenn ihr die Möglichkeit hättet, irgendwie an Zahlen des Abschalte-Pilotversuches in Hanau ranzukommen, wäre das wohl das repräsentativste. Hier steht doch schonmal bissl was: https://www.op-online.de/region/hanau/u ... 44777.html
Ein Nachbar (über 70) von mir in Berlin hat Vodafone/KDG-Anschluß und einen 60"-Philips (im 17-qm-Plattenbau-Wohnzimmer...). Bislang mit KDG-Karte im KDG-Modul. Lief alles. Nun hat er sich den Vodafone-Receiver mit 4-fach-Tuner zugelegt, ohne Not. Er nimmt nichts auf und ein Tuner genügte immer. Aber das Gerät war halt in irgendeiner Vertragsverlängerung dabei und sah modern aus und "4" klingt besser als "1" (Tuner). Immerhin läuft alles per HDMI-CEC über eine Fernbedienung, er hat sich beim Komfort nicht verschlechtert, eher sogar verbessert, denn die Humax-Fernbedienung der Vodafone-Kiste ist weitaus angenehmer als das Philips-Ding.
Ebenfalls in Berlin schauen eine 80-jährige Dame (Jura-Professorin) und ihr eine Etage tiefer wohender Sohn (Dr. jur.) mit einem 42er Philips das alte DVB-T. Ein Bild zum Davonlaufen... nun kommt DVB-T2 und der interne Tuner bringt es natürlich nicht. Mein Vorschlag: Sat, da Eigenheim und Antennenmast ohnehin auf dem Dach. Ungeerdet und ohne Blitzschutz zwar, aber das ist er auch jetzt schon seit Jahrzehnten und nem Blitz ist es egal, ob da noch eine Schüssel dran ist oder nur die alten Yagis. Nein, kategorisch abgelehnt. Es muss DVB-T2 sein, sie wollen keine Installationen am Haus. Da half auch der Verweis auf den internen S2-Tuner des TVs, den damit unkomlizierten Betrieb und die noch freien Privaten in SD nichts, nun habe ich ihnen einen TechniSat DigiPAL gekauft, war für 78 EUR im Angebot.
Eine Nachbarin meiner Eltern (ca. 70 damals) schaute nach der weitgehenden Analogabschaltung im regionalen Kleinkabelnetz (Thüringen) 2012-2013 ein Jahr lang geduldig die 3 verbliebenen analogen Programme (Das Erste, ZDF, MDR). Danach kaufte sie nicht etwa einen neuen TV, sondern schloss einen Komplettvertrag mit Kabel Deutschland ab, weil ihr die Verwandten aus der Innenstadt den "guten Rat" dazu gaben ("da sind alle Programme drin"). Ich konnte den Vertrag noch stornieren lassen - sie hatte nichtmal eine Hausverkabelung ab KDG-Übergabepunkt. Ein nuer TV am alten Kabelnetz und alles läuft problemlos über den internen DVB-C-Tuner. Der TV hat sich gemessen am KDG-Monatsentgelt bereits amortisiert.
Was nun bei kompletter Analogabschaltung bei der Unitymedia passieren wird, ist spannend, aber für mich nicht vorhersagbar. Laut Digitalisierungsbericht häufen sich in den "immer-noch-analog-Haushalten" Senioren, geringe technik-Affinität und geringe Monatseinkommen.
http://www.die-medienanstalten.de/filea ... eutsch.pdf
(ab Seite 29)
Seite 38/39: 82% Digitalisierung im Kabel erreicht, NRW und BaWü knapp 84%, Hessen 85,5%.
Seite 40: Digitalisierungsgrad bei Unitymedia 86,2%
Seite 40: es dürfte zahlreiche Haushalte geben, die analog schauen, weil sie nicht wissen, dass ihr Fernseher DVB-C an Bord hat und die relevanten Programme alle FTA sind.
Seite 40: Analoge Kabelhaushalte mit vergleichsweise geringer Kaufkraft, viele Rentner, aber auch Auszubildende (erste eigene Bude oder WG, wenig Geld)
Unitymedia wird gewiss massiv Werbung für ihre Geräte fahren. Wer bei Technik nicht durchblickt, könnte schnelles "Opfer" davon werden.
Sat-Empfang fällt für viele Bewohner von Mietwohnungen weg. Eher könnte in den Metropolen DVB-T2 attraktiv werden, die Öffis kostenlos, die Privaten für weniger Geld als ein Unitymedia-Vertrag. Das ganze passiert aber vermutlich nur in den Haushalten, die keine Internet-Leistungen von der Unitymedia beziehen. Sowas bindet dann doch schon stark und man nimmt das TV halt mit.
Ob es bei der Unitymedia so etwas gibt wie bei der TeleColumbus, bei der Wohnungsanschlüsse, die über die Nebenkosten abgerechnet werden, ein Strukturfilter vorgeschaltet bekommen, das 5 oder 7 analoge TV-Kanäle durchlässt und alles andere sperrt, weiß ich nicht. Falls ja, muß die Wohnungswirtschaft erstmal entsperren lassen, bevor überhaupt was geht in diesen Haushalten. Und das Modell funktioniert dann generell nicht mehr.
Wenn ihr die Möglichkeit hättet, irgendwie an Zahlen des Abschalte-Pilotversuches in Hanau ranzukommen, wäre das wohl das repräsentativste. Hier steht doch schonmal bissl was: https://www.op-online.de/region/hanau/u ... 44777.html
Wisi OR 252 (DVB-C) / OR 294 (Twin DVB-S2) / Pollin DR-HD 301 (DVB-S2) / Soundbox Sat / Vistron VT855N (DVB-C-Radio)
Re: Analogabschaltung Unitymedia Juni 2017
Unsere Geräte sind nun auch offiziell "Geeignet für das Netz der Unitymedia" . Wer sich also einen HDTV Kabelreceiver für das Unitymedia-Kabelnetz anschaffen möchte - evtl. auch als Zweit- oder Drittgerät - sollte auf dieses Label achten.
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Re: Analogabschaltung Unitymedia Juni 2017
Oh, wie das? Unitymedia rückt doch nur CI+ Module raus und keine CI-Module? Oder habe ich da eine Entwicklung verpasst - entweder bei Unitymedia oder bei LaSAT?
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Re: Analogabschaltung Unitymedia Juni 2017
Anfang 2013 hatte Unitymedia die "Grundverschlüsselung" beendet.
Für Bezahlfernsehen gibt es weiterhin offiziell nur CI+ oder hauseigene Receiver.
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Re: Analogabschaltung Unitymedia Juni 2017
Also doch "nur" für die FTA-Programme? Das wäre mir - sorry - keine Meldung wert gewesen. Ein LaSAT-Gerät funktioniert einfach, auch in solchen Großnetzen. In meinem Umfeld laufen die Geräte bei Vodafone/KDG und TeleColumbus - freilich auch nur FTA.
Mich wundert eher, daß "geeignet für..." auch vergeben wird, wenn nur FTA damit möglich ist.
Mich wundert eher, daß "geeignet für..." auch vergeben wird, wenn nur FTA damit möglich ist.
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Re: Analogabschaltung Unitymedia Juni 2017
Das ist als Hilfestellung für all diejenigen gedacht, die mit dem dem FTA-Angebot zufrieden sind und kein anderes Abo abschließen wollen.